© PixabayDie Anzahl der Kunden der hiesigen Tafel hat sich innerhalb von 10 Monaten mehr als verdoppelt. Aktuell sorgen mehr als 80 Mitarbeiter/innen in den Ausgabestellen in Nienburg, Hoya und Stolzenau dafür, dass in 500
Haushalten wöchentlich zumindest die größte Versorgungsnot gemildert wird.
Die dramatische Entwicklung ist vorrangig eine Folge aus dem schrecklichen Krieg in der Ukraine. Tatsache ist aber ebenso, dass Inflation und Energiekrise auch im Inland dafür sorgen, dass Menschen in Not geraten und Hilfe bei der Tafel suchen. Ganz selbstverständlich reichen die von der Tafel in der Region eingesammelten Lebensmittel nicht mehr für ein Mindestangebot an Ware für die Kunden.
Dieser außergewöhnlichen Krise begegnet der Förderverein seit März mit dem monatlichen Ankauf von Grundnahrungsmittel in Höhe von regelmäßig 1.000 €. Erweitert wird das Sortiment durch die Lieferung von Äpfeln und Birnen vom Nienburger Wochenmarkt im Wert von ca. 250 € monatlich. Der Förderverein bedankt sich beim Edeka-Center Hanekamp und beim Obsthof Ecks für die gute Zusammenarbeit bei der Logistik und bei der Preisgestaltung.
Der Umfang der Lebensmittelankäufe wurde in der Adventszeit noch einmal wesentlich gesteigert. Bei der über die vier besonderen Adventswochen angeschafften Ware im Gesamtwert von 8.000 € wurde das Sortiment aber so gestaltet, dass nicht nur Grundnahrungsmittel geliefert wurden. Die Kunden konnten sich deshalb auch über Kaffee, Tee, Käse, Wurst,
Dosengemüse, Fisch, Süßigkeiten und Gebäck freuen.
In der Woche vor Weihnachten werden dann auch Lebensmittel ausgegeben, die bei Kindern besonders beliebt sind. Auch im kommenden Jahr wird der Förderverein in der Beschaffung von Lebensmitteln einen unbedingten Schwerpunkt haben.
Der Zukauf von Lebensmitteln ist zwar eigentlich gegensätzlich zum Tafel-Grundprinzip der Lebensmittelrettung. Der Förderverein ist aber der Überzeugung, dass aktuell die Hilfe für bedürftige Menschen, die ohne jegliches Verschulden in Not geraten sind, absolut Vorrang hat. Diese Überzeugung ändert aber nichts daran, dass es tatsächlich nicht die Aufgabe der örtlichen Tafeln sein kann, derartig viele Menschen zu (mit)versorgen. Hier müssen die staatlichen Institutionen mehr Verantwortung übernehmen und mindestens die Tafeln stärken.